Wüsten breiten sich weltweit aus, Gletscher schmelzen, Ernten werden durch Dürren vernichtet. Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen häufen sich und verwüsten ganze Regionen.
Der Klimawandel hat viele Gesichter. Sollte es zu einer Erwärmung um drei oder vier Grad kommen, drohen verheerende Auswirkungen für Mensch und Natur. Um das zu verhindern, muss der Ausstoß von Treibhausgasen reduziert werden. Das betrifft alle Bereiche des menschlichen Lebens und der Wirtschaft zu. Auch auf den Verkehrssektor, der weltweit für 25 % des emittierten CO2 zuständig ist. Allein auf den Straßenverkehr entfallen 18 %.
Einen Ausweg verspricht die Elektromobilität. Zumindest im Personenverkehr hat der Trend zum E-Auto in den letzten Jahren Fahrt aufgenommen. Im ersten Halbjahr 2021 hatten weltweit 7,2 % der verkauften Neuwagen einen elektrischen Antrieb. Nach EU-Plänen soll dieser Anteil in Europa bis Mitte der 2030er-Jahre auf 100 % steigen. Der Antrieb geschieht bei den gängigen Modellen mit Hilfe eines Lithium-Ionen-Akkus.
Auch beim Transport wird sich vieles ändern. Dafür sorgen schon Vorgaben der EU-Kommission, den CO2-Ausstoß neuer LKW bis 2030 um 30 % zu senken. Die Anforderungen bei Reichweite, Lade-Kapazitäten und Auslastung sind jedoch hoch. Daher erscheinen LKW mit Batterieantrieb oder einer Brennstoffzelle bisher wenig wettbewerbsfähig.
Der ZERO-Emission-Truck könnte hinsichtlich Kosten und Wettbewerbsfähigkeit bald an Diesel-LKW heranreichen. Voraussetzung: eine Verbesserung bei der Energiedichte von Batterien. Außerdem müssten die Brennstoffzellen effizienter werden. Das hat eine Studie der Universität Münster kürzlich ergeben. Entscheidend seien jedoch Preissenkungen für schnelles Laden und Wasserstoff an Autobahnen.
So könnten in den USA zum Beispiel für Strecken bis etwa 600 Kilometer LKW mit Lithium-Eisenphosphat-Batterien oder Nickel-reichen Zellchemien zum Einsatz kommen. Auf größeren Entfernungen LKW mit Brennstoffzelle.
Daimler plant gemeinsam mit einem Partner aus der Batterieherstellung 2024 mit der Serienproduktion von Modellen mit Lithium-Ionen-Akkus zu starten. Und auch andere Batteriehersteller setzen auf neue Lithium-Ionen-Akkus mit hoher Energiedichte. Verbände fordern derweil den Ausbau der Infrastruktur von Batterie-Ladepunkten und Wasserstofftankstellen.
Das Ziel einer grünen Zukunft scheint nah. LKW mit Batterie- oder Brennstoffzellenantrieb transportieren emissionsfrei (neben vielen anderen Produkten) Lithium-Ionen-Akkus. Die wiederum versorgen elektrische Fahrzeuge und weitere Produkte mit Strom. Außerdem speichern sie klimafreundliche Energie aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen. Der Transportsektor wäre im doppelten Sinne für den Klimaschutz tätig.
Sind also die Probleme bald gelöst und der Weg hin zu einer ökologischen Logistik und nachhaltigem Transport frei? Klingt fast so. Doch wäre es wohl zu schön, gäbe es nicht einen Haken – oder auch mehrere.
Über die Brandgefahr, die von Lithium-Ionen-Akkus ausgeht, ist in diesem Artikel zu lesen. Sie müssen als Gefahrgut deklariert werden. Notwendige Schritte dabei sind beim Versenden über Scope integriert.Neben Gefahren beim Transport steht vor allem die ökologische Bilanz der Lithium-Förderung in der Kritik. Ein großer Teil der weltweiten Lithium-Vorkommen befindet sich unter den Salzseen der Atacama-Wüste und des Altiplano in Chile und Bolivien. Es wird über einen Verdunstungsprozess gewonnen, der viel Süßwasser verbraucht. Eben das fehlt dann der lokalen Bevölkerung und der Landwirtschaft. Ausgerechnet in einer der trockensten Regionen der Welt. Auch werden bei der Förderung umweltbelastende Chemikalien eingesetzt.
Genauso ist es bei der Nickelförderung beispielsweise auf den Philippinen. Nickel ist wichtiger Bestandteil in den meisten Batterietechniken.
Hinzu kommt Kobalt. Bisher werden beispielsweise im Akku eines Mittelkasse-Autos mehrere Kilogramm des Metalls verbaut. Die Förderung in der Demokratischen Republik Kongo wird mit extrem schlechten Arbeitsbedingungen und Menschenrechtsverletzungen in Verbindung gebracht. Bleibt noch die Entsorgungsfrage. Früher galt das Recycling der verschiedenen Stoffe in Lithium-Ionen-Akkus als kompliziert und unrentabel.
Beim Blick auf neuere Entwicklungen und das Innovationstempo scheint so ein pessimistischer Schluss unangebracht. Für die meisten Probleme sind Lösungen in Sicht oder bereits umgesetzt.
Bei der Lithiumförderung in Chile bekennen sich mittlerweile Unternehmen zu ihrer ökologischen und sozialen Verantwortung und zu Transparenz bei den Auswirkungen ihrer Aktivitäten. Zudem geraten alternative Herkunftsregionen von Lithium in den Blickpunkt. Auch Lagerstätten in Deutschland sollen erschlossen werden, so im Oberrheingraben. Das Lithium könnte im heißen Wasser, das bei der Geothermie-Gewinnung aus der Erde gepumpt wird, mitgefördert werden. Auf Kobalt hofft man bei neuen Generationen von Akkus verzichten zu können.
Am wichtigsten jedoch ist der Übergang zur Kreislaufwirtschaft. Hier wurden in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt. Ist ein Akku für seinen Dienst in einem E-Auto mit den Jahren zu leistungsschwach, kann er an anderer Stelle als Speicher eingesetzt werden. Das ist das sogenannte „Second life“ der Batterie. Ist auch dieses ausgehaucht, gilt es, aus den Alt-Batterien Verwertbares herauszuholen.
Kupfer, Kobalt und Nickel lassen sich relativ einfach zurückgewinnen. Unternehmen haben bereits verkündet, Akkus aus komplett recyceltem Kobalt, Nickel und Mangan herzustellen.
Das Recycling von Lithium gestaltet sich schwieriger. Dennoch könnte laut einer Studie bis 2050 40 % des für Akkus benötigten Lithiums aus Recycling stammen. BASF plant, die Wiedergewinnung auch von Lithium nächstes Jahr in Brandenburg aus den Rückständen alter Akkus zu starten.
Um Emissionen zu verringern und Transport und Logistik klimafreundlicher zu machen, gibt es weitere Stellschrauben. Bei Riege, gehört Nachhaltigkeit zu den Unternehmenswerten. So ist Riege unter anderem im Projektkonsortium der CargoHub-Initiative Trucking CDM (Collaborative Decisions Making) am Flughafen Schiphol in Amsterdam vertreten. Dort geht es um Vermeidung von Staus am Flughafen. So können Treibhausgase verringert werden, Zeit und Nerven werden gespart.
Speditionen suchen selbst nach Wegen, ihre CO2-Emissionen zu verringern. Zum Beispiel über die Vermeidung unnötiger Transportwege. Wichtig ist, den aktuellen Ausstoß zu dokumentieren und so Einsparpotenziale zu ermitteln. Riege hat daher bereits den CO2-Rechner von CarbonCare in Scope integriert.
Elektromobilität und digitale Innovationen – die Wege zu einer nachhaltigen Logistik sind vielfältig und entwickeln sich dynamisch. Riege geht diese Wege mit – für eine klimafreundliche und effiziente Zukunft.
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