Vorteile internationaler Logistiknetzwerke
Gutes Supply Chain Management ist heute für Logistikunternehmen überlebenswichtig, wenn sie dem internationalen Wettbewerb standhalten wollen. Netzwerke spielen hierbei eine zentrale Rolle. Dabei reicht es nicht mehr aus, nur die internen Prozesse durch Vernetzung zu optimieren. Vielmehr setzen zukunftsorientierte Speditionsunternehmen auf leistungsfähige Transportnetzwerke und Beziehungen mit globalen Partnerunternehmen. Dadurch entstehen Bündnisse, die sich dem Fortbestand und der Weiterentwicklung der Prozesse entlang der globalen Lieferkette verschrieben haben. Innovation und Austausch sind bei diesen Netzwerken ebenso an der Tagesordnung wie die Förderung einzelner globaler Netzwerkpartner:innen.
Globalisierung als Katalysator bei der Entstehung neuer Speditionsnetzwerke
Die Globalisierung ist ein Prozess, der die weltweite Wirtschaft und die Beziehungen zwischen einzelnen Staaten seit Jahrzehnten beeinflusst. Ihre Tragweite bei der Entstehung der heute bekannten Netzwerke in der Speditionswelt ist enorm. Durch den Übergang von einer funktionalen zu einer globalen Wirtschaft und den damit verbundenen Anstieg der weltweiten Güterströme wurden Netzwerke unabdingbar. Denn nur durch funktionierende, ausgereifte Netzwerke lässt sich die gesamte Supply Chain abdecken. Wo sich die Produktion und Distribution von Gütern früher auf die regionalen Märkte konzentrierte, wurden mit der Globalisierung Ländergrenzen und ganze Ozeane zugunsten der weltweiten Güterströme gekonnt überwunden.
Netzwerke geben Sicherheit, nicht nur bei der Beschaffung
Netzwerke machen ihre Mitglieder also stark und resilient gegenüber den Veränderungen der Wirtschaft und den Herausforderungen des Speditionswesens. Sie bieten darüber hinaus aber noch andere Vorteile: Wer Teil eines weltweiten Speditionsnetzwerks ist, dem ist eine gesicherte Beschaffung und Distribution sicher. Zudem bieten viele große Netzwerke ihren Partner:innen Versicherungen an, die im Fall einer verspäteten oder gar verlorenen Sendung für den entstandenen Schaden haften. Beispiele für internationale Netzwerke in der Logistik sind unter anderem das WCAworld, das Security Cargo Network, das Global Logistics Network und das 5 Star Logistics Network, die IPATA und die Air Animal Transport Association. In Mexiko gibt es ebenfalls Verbände, wie den mexikanischen Verband der Spediteur:innen und den Verbund für Logistikinnovation von Querétaro. All diese Netzwerke haben eines gemeinsam: Sie etablieren neue Standards und treiben damit nicht nur die Digitalisierung voran, sondern schaffen gleichermaßen eine solide Plattform für nachhaltige Transportnetze und effizientere Prozesse entlang der Supply Chain. Dialog und gemeinsame Interessen ermöglichen es ihren Mitgliedern, innerhalb der Gemeinschaft nach Lösungen für Hürden in der Logistik zu suchen.
Die Cloud bietet eine solide Basis für Vernetzung
Durch effiziente Zusammenarbeit können sich Unternehmen in der Logistik Wettbewerbsvorteile verschaffen und gleichzeitig ihren eigenen Erfolg ausbauen. Ein intelligentes und zuverlässiges Transport Management System erleichtert diese Zusammenarbeit. IT-Dienstleister optimieren ihre Software stetig und versuchen, alle Anforderungen eines weltweiten Marktes abzudecken. Nicht umsonst wird Software nicht mehr nur als reines Produkt, sondern vielmehr als Service angeboten. Ein Tool, das die Wünsche der Kund:innen vollumfänglich abdeckt und wandelbar ist. Nicht der/die Kund:in passt sich der Software an, sondern die Software dem/r Kund:in. Das alles gelingt natürlich nur, wenn die Daten weltweit von allen Netzwerkpartner:innen gelesen und verarbeitet werden können. Auch hierfür hat Logistiksoftware eine Lösung: die Cloud. Die Systeme sind in der Lage, über die Cloud miteinander zu kommunizieren. Schnittstellen zum Zoll und zu Buchungssystemen großer Airlines oder Reedereien bieten dabei einen zusätzlichen Vorteil: der gesamte Sendungsverlauf kann dank der Cloud und der Schnittstellen in nur einem System abgebildet werden und das bei voller Sichtbarkeit für alle Prozessbeteiligten und unabhängig vom Transportmodus. Ein automatisierter, einheitlicher Datenaustausch ist innerhalb der Netzwerke also nicht nur gewünscht, sondern wird aktiv durch Arbeitsgruppen und Initiativen gefördert. Manche Systeme sind sogar in der Lage, die Daten bei der Sendungserfassung durch gespeicherte Vorlagen automatisch zu ergänzen. Das spart Zeit und Ressourcen und unterstreicht den Grundgedanken einer Vereinheitlichung der Daten zur Verbesserung und Beschleunigung der Prozesse entlang der Supply Chain.
Nachhaltige Transporte im Fokus der Netzwerkarbeit
Die Frage nach der Zukunft der Transportwege und -fahrzeuge ist derzeit allgegenwärtig in der Speditionswelt. Viele Netzwerke setzen heute auf nachhaltige Lösungen für die Logistik. Von der Messung der CO₂-Emissionen bei nahezu jedem Transport über E-betriebene Lastwagen bis hin zu Power-to-Liquid-Flugkraftstoff für die Luftfrachtindustrie, die Energiewende macht auch vor der Speditionswelt nicht Halt. Die Optimierung der Supply Chain beruht daher nicht nur auf Digitalisierung und einheitlichen Datenstandards, sie setzt auch eine gewisse Flexibilität und eine Bereitschaft zur Innovation bei den Hersteller:innen von Transportfahrzeugen voraus. Gerade in den letzten zwei Jahren zeichnet sich im Transportsektor eine (R)Evolution ab, die es der Logistik ermöglichen soll, die weltweit steigende Nachfrage langfristig und vor allem nachhaltig zu bedienen.
Zwischenmenschliche Beziehungen halten Netzwerke am Leben
Logistik ist eine Branche, in der es um Menschen geht. Auch wenn es Güter sind, die bewegt werden, sind es die Menschen, von denen die Logistik lebt. Gerade kleinere Unternehmen und Start-ups profitieren daher deutlich von ihrer Beteiligung an internationalen Netzwerken. Teil eines lebendigen und funktionierenden globalen Netzes zu sein, in dem die Partner:innen sich gegenseitig unterstützen, hat aber noch weitere Vorteile für Unternehmensgründer:innen: Sie können vom Wissen und von der Erfahrung anderer Industrieexpert:innen lernen und Allianzen bilden, die lange halten. Diese Allianzen ermöglichen es ihnen wiederum, auch als vermeintlich kleine Player groß aufzutreten und so auf dem Weltmarkt mitzuspielen. Der langfristige Erfolg dieser Unternehmen hängt folglich stark davon ab, wie gut sie ihre Supply Chain im Griff haben und wie gut ihre Netzwerke ausgebildet sind.